Allgemeine Hinweise zum Experimentieren

Der Erfolg jedes Experiments hängt von einer soliden Vorbereitung ab. Im folgenden stellen wir unsere Vorgehensweise und 7 Tipps für problemloses Experimentieren vor.

Vorbereitung

1. Wahl geeigneter Experimente. Was soll vermittelt werden?

In der Phase der Vorbereitung gilt es auf Experimente zurückzugreifen, die einerseits eindrucksvoll, andererseits aber auch folgende Kriterien erfüllen:

  • geeignet für das Publikum

  • geeignet für die Örtlichkeiten und Infrastruktur

  • mit verfügbaren Chemikalien und Glasgeräten machbar

  • mit dem realistisch geschätzten eigenen Können gefahrlos durchführbar

  • realisierbare Entsorgung

Experimente mit gefährlichen Materialien lassen sich oft mit ungefährlichen Dingen realisieren: Statt dem Ammoniumdichromat-Vulkan kann man auf Kaliumpermanganat und Glycerin zurückgreifen.

2. Üben, üben, üben

Experimente müssen vorher ausprobiert werden. Was ist unprofessioneller, als ein Experiment bei einer Show, das nicht funktioniert - oder schlimmer - heftiger reagiert als erwartet? Wir führen ein Experiment 5-10 mal alleine durch, bevor wir uns ans Publikum wagen.

Konkrete Abläufe und vollständig ausgearbeitete sicherheitstechnische Maßnahmen unterstützen später beim Vortragen (Was wird wann gemacht? Was kann passieren? Was wird unternommen, um dies zu vermeiden?).

Durchführung

3. Laborregeln

Experimentieren Schüler selbstständig, sind sie diese auf die Laborregeln aufmerksam zu machen (Sauberes Arbeiten/Nicht essen oder trinken/ Nach dem Experimentieren Hände waschen/Sicherheitstechnische Einrichtungen bzw. Aspekte).

4. Gruppengröße bei Workshops

Größere Gruppen  können in mehrere Kleingruppen aufgeteilt werden, um nicht den Überblick zu verlieren. Eine pauschale Gruppengröße empfehlen wir nicht - diese hängt von zu vielen Faktoren ab (Alter der Teilnehmer, gewählte Experimente, verfügbare Workshopleiter).

Nachbereitung

5. Aufräumen

In der Vorbereitung der Experimente ist genug Zeit für die spätere Entsorgung einzuplanen. Bei aufwendigen Demonstrationsexperimenten ist meistens auch die Entsorgung aufwendiger.

Bei Workshops sollte die Entsorgung und das Aufräumen Teil des Experiments sein. Diese hält sich aber aufgrund der einfacheren Experimente meist in Grenzen.

6. Didaktische Aspekte

Es ist didaktisch nicht sinnvoll, nur Experimente - ohne jeglicher Erklärung - durchzuführen. Man könnte beispielsweise nachfragen, was beobachtet wurde und (ans Alter angepasst) und wie das im gegebenen Kontext zu interpretieren ist. Der Lerneffekt steht und fällt nicht mit der Komplexität des Experiments, sondern mit den Schlüssen, die man daraus zieht.

Viele Erklärungen sind mit interaktiven Mitteln auch im Internet zugänglich - ein Video sagt oft mehr als tausend Worte.

7. Feedback

Nur die selbstkritische Sicht auf die Dinge führt langfristig zu einer Verbesserung: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Feedback des Publikums und der Teilnehmer trägt dazu maßgeblich bei.