Mikrobiologie Georg Edlinger & Sebastian Schwap Mikrobiologie Georg Edlinger & Sebastian Schwap

Gramfärbung

Die Gram Färbung – entwickelt vom dänischen Bakteriologen Hans Christian Gram ermöglicht es, Bakterien anhand von Unterschieden im Aufbau der Zellwände zu unterscheiden. Aufgrund der Einfachheit und kurzen Zeitdauer bis zu einem Ergebnis ist die Gram Färbung auch heute noch ein wichtiges Mittel in der Diagnostik bakterieller Infektionskrankheiten.

Allgemeine Hinweise zum Experimentieren und Disclaimer beachten!

Einleitung

Die Gramfärbung – entwickelt vom dänischen Bakteriologen Hans Christian Gram - ermöglicht es, Bakterien anhand von Unterschieden im Aufbau der Zellwände zu unterscheiden. Aufgrund der Einfachheit und kurzen Zeitdauer bis zu einem Ergebnis ist die Gramfärbung auch heute noch ein wichtiges Mittel in der Diagnostik bakterieller Infektionskrankheiten. 

Schwierigkeitsgrad

Schülerexperiment - schwer

Geräte

Mikroskop, 250 ml Becherglas, 5x 50 ml Becherglas, Pasteurpipetten, Objektträger, Bunsenbrenner, Feuerzeug

Chemikalien

  • 0,1 % ethanolische Kristallviolett Lösung 

  • 0,1 % wässrige Safranin-T Lösung

  • 5 % Lugol’sche Lösung

  • Aceton 

  • Immersionsöl

Hinweis

Kristallviolett und Safranin-T sind hervorragende Farbstoffe. Entstandene Flecken auf Kleidung oder Gegenständen lassen sich kaum mehr entfernen

Durchführung

Herstellung der benötigten Lösungen

  • 0,1 % ethanolische Kristallviolett Lösung: 0,08 g Kristallviolett werden in 100,0 mL 96 % Ethanol gelöst. 

  • 0,1 % wässrige Safranin-T Lösung: 0,1 g Safranin T werden in 99,9 mL dest. Wasser gelöst. 

  • 5 % Lugol’sche Lösung: 5 g Iod und 10 g Kaliumiodid werden in einem 250 mL Becherglas eingewogen und mit 85 mL verdünnt. 

Vorbereiten der Probe

Eine bakterienhaltige Probe (z.B. ein Tropfen Wasser aus einem Heuaufguss) wird auf einem Objektträger ausgestrichen, sodass die eingenommene Fläche ungefähr 1x1 cm entspricht und an der Luft zum Trocknen belassen. Zur Fixierung wird der Objektträger 3x durch die nicht leuchtende Brennerflamme gezogen. 

Gramfärbung

Der Objektträger mit der fixierten Probe wird nun auf ein 250 mL Becherglas gelegt und die Gramfärbung entsprechend dieser Reihenfolge durchgeführt. Nach jeder Lösung ist gut mit dest. Wasser zu spülen!

  1. 0,1 % Kristallviolett Lösung (60 sek.)

  2. 5 % Lugol’sche Lösung (60 sek.). 

  3. Aceton (2 sek.)

  4. 0,1 % Safranin-T Lösung (30 sek.)

Der Objektträger wird an der Unterseite und den Rändern mit Küchenrolle abgewischt und zum endgültigen Trocknen für wenige Minuten an der Luft aufgelegt. 

Interpretation

Das Präparat wird bei mind. 1000x Vergrößerung ohne Deckglas (!) unter Ölimmersion mikroskopiert. Gram-positive Bakterien erscheinen dunkelviolett, während gram-negative Arten hell bzw. zartrosa dargestellt werden. 

Entsorgung

Die Färbelösungen und das Spülwasser werden im Becherglas, auf dem der Objektträger liegt, gesammelt und später als organisch-wässriger, halogenhaltiger Abfall entsorgt.

Erklärung

Gram-Positive Bakterien besitzen eine sehr dicke Zellwand die aus Peptidoglycanen (Murein) besteht. Diese Mureinhülle wird durch das Kristallviolett angefärbt und reagiert mit Lugol’scher Lösung zu einem Kompex. Aceton kann diesen Farbstoff aus der Mureinhülle nicht mehr herauswaschen. 

Anders als gram-postive Bakterien, haben gram-negative nur eine sehr dünne Mureinhülle, die von einer Lipidschicht umgebeben ist. Aceton wirkt lipidlösend, wodurch das Kristallviolett ausgewaschen werden kann. Das Gegenfärben mit Safranin-T macht die ansonsten durchsichtigen Bakterien wieder sichtbar. 

Das Gramverhalten ist nicht immer eindeutig. Es gibt Baktierien, die ihr Gramverhalten ändern (z.B. mit der Lebensdauer) oder auch gramunbestimmte Arten.

Fotos

Video

Literatur

Gefährdungsbeurteilung (Gestis-Stoffdatenbank, Carl-Roth, Merck)

Werbung

Diese Anzeige wird von unseren Werbepartnern geschaltet und hilft uns dabei, die Nutzung unserer Website für Sie weiterhin kostenlos zu halten. Durch das Anzeigen dieser Werbung unterstützen Sie direkt unsere Inhalte und ermöglichen es uns, die Kosten für den Betrieb unserer Website zu decken.

Weiterlesen
Allgemeine Chemie Georg Edlinger & Sebastian Schwap Allgemeine Chemie Georg Edlinger & Sebastian Schwap

Warmer Eiszapfen

Im Winter gehören die Eiszapfen genauso wie die Kälte einfach dazu. Doch in diesem Experiment stellen wir wortwörtlich alles auf den Kopf. Ein Eiszapfen wächst entgegen der Schwerkraft nach oben und wird auch noch sehr warm!

Allgemeine Hinweise zum Experimentieren und Disclaimer beachten!

Einleitung

Im Winter gehören die Eiszapfen genauso wie die Kälte einfach dazu. Doch in diesem Experiment stellen wir wortwörtlich alles auf den Kopf. Ein Eiszapfen wächst entgegen der Schwerkraft nach oben und wird auch noch sehr warm!

Schwierigkeitsgrad

Demonstrationsexperiment - einfach

Geräte

Becherglas 500 ml, Erlenmeyerkolben 500 ml, Magnetrührer und Magnetrührstäbchen, Petrischale, Trichter, Filterpapier, Uhrglasschale, Waage, (Infrarotthermometer)

Chemikalien

Natriumacetat-Trihydrat

Durchführung

Herstellung der Natriumacetatlösung:

In einem Becherglas wird 100 g Natriumacetat-Trihydrat mit einem Magnetrührstäbchen auf dem Magnetrührer erhitzt.

Das Natriumacetat-Trihydrat beginnt bei ca. 56°C sich im eigenen Kristallwasser zu lösen. Sobald die Lösung siedet, wird so lange Wasser zugetropft, bis kein fester Rückstand mehr sichtbar ist.

Um eventuelle Rückstände und Verunreinigungen zu beseitigen wird heiß filtriert. In den sauberen (!) bereit gehaltenen Erlenmeyerkolben wird bodenbedeckt Wasser vorgelegt und dieser auf den Magnetrührer gestellt. Dann wird der Trichter mit dem Filterpapier darauf platziert und sobald das Wasser im Erlenmeyerkolben siedet die Lösung vorsichtig filtriert. Der Trichter wird dabei mit einer passenden Uhrglasschale bedeckt, um Wärmeverluste durch Verdunstung zu minimieren.

Warmer Eiszapfen:

In eine Petrischale wird ein Kristallisationskeim (wenige Kristalle Natriumacetat-Trihydrat) gegeben. Dann wird vorsichtig die Natriumacetatlösung aus dem Erlenmeyerkolben auf den Kristallisationskeim gegossen.

Ist der Eiszapfen fertig aufgebaut kann mit einem Infrarotthermometer die Temperatur gemessen werden.

Anmerkung

Beim „Aufbau“ des „Eiszapfens“ muss auf einen Abstand zwischen Erlenmeyerkolben und „Eiszapfen“ geachtet werden – sonst kristallisiert die Flüssigkeit im Gefäß aus!

Entsorgung

Der Eiszapfen kann für eine erneute Verwendung wieder in den Erlenmeyerkolben gegeben und durch Erhitzen verflüssigt werden.

Ansonsten lässt sich der ausgehärtete Eiszapfen unbedenklich im Restmüll entsorgen.

Erklärung

Die Löslichkeit von Stoffen in Wasser ist temperaturabhängig. Bei höheren Temperaturen geht mehr Substanz in Lösung als bei niedrigen.

Wird nun bei einer sehr hohen Temperatur mehr Natriumacetat gelöst als bei Raumtemperatur normalerweise möglich wäre und die Flüssigkeit langsam abgekühlt, entsteht durch das Nichtvorhandensein eines Kristallisationskeimes eine übersättigte Lösung.

Sobald ein Festkörper (z.B. Natriumacetat-Kristall, großes Staubkorn) mit der Lösung in Berührung kommt, kommt es zur sofortigen Kristallisation unter Wärmeausbildung, die zuvor gespeichert wurde. Dieser Effekt wird sich beispielsweise bei Taschenwärmern zunutze gemacht.

Fotos

Video

Literatur

chemie.uni-erlangen.de

wikipedia.org

simplyscience.ch

Gefährdungsbeurteilung (Gestis-Stoffdatenbank)

  • Natriumacetat Trihydrat (Kein Gefahrstoff nach GHS)

Werbung

Diese Anzeige wird von unseren Werbepartnern geschaltet und hilft uns dabei, die Nutzung unserer Website für Sie weiterhin kostenlos zu halten. Durch das Anzeigen dieser Werbung unterstützen Sie direkt unsere Inhalte und ermöglichen es uns, die Kosten für den Betrieb unserer Website zu decken.

Weiterlesen
Oxidation + Reduktion Georg Edlinger & Sebastian Schwap Oxidation + Reduktion Georg Edlinger & Sebastian Schwap

Eisen(II)oxalat und pyrophores Eisen

Kommt massives Eisen mit Sauerstoff in Verbindung rostet es - jedoch sehr langsam. Je größer die Oberfläche ist, desto schneller passieren chemische Reaktionen. Sehr feine Eisenpartikel sind an der Luft selbstentzündlich (pyrophor). In diesem Experiment werden feine Eisenpartikel über einen chemischen Prozess erzeugt, um dann den Versuch “Pyrophores Eisen” zu demonstrieren.

Allgemeine Hinweise zum Experimentieren und Disclaimer beachten!

Einleitung

Kommt massives Eisen mit Sauerstoff in Verbindung rostet es - jedoch sehr langsam. Je größer die Oberfläche ist, desto schneller passieren chemische Reaktionen. Sehr feine Eisenpartikel sind an der Luft selbstentzündlich (pyrophor). In diesem Experiment werden feine Eisenpartikel über einen chemischen Prozess erzeugt, um dann den Versuch “Pyrophores Eisen” zu demonstrieren.

Schwierigkeitsgrad

Demonstrationsexperiment - einfach

Geräte

Waage, Magnetrührer, 250 mL NS 14/23 Rundkolben, 100 mL Messzylinder, NS 14/23 Rückflusskühler, 400 mL Becherglas, Trichter, Faltenfilter, Magnetrührstäbchen, Saugflasche, Büchnertrichter mit passendem Rundfilter, Vakuumpumpe, Uhrglaschale, Reagenzglas, Stativmaterial, Brenner, Feuerzeug, feuerfeste Unterlage

Chemikalien

  • Eisen

  • konz. 32% Salzsäure

  • Oxalsäure-Dihydrat

Hinweis

Ausführung im Abzug!

Durchführung

Herstellung von Eisen(II)oxalat:
Ein 250 mL Rundkolben wird mit 5.5 g Eisennägel, 70 mL dest. Wasser und 30 mL Salzsäure (c = 32%) beschickt. Es wird ein Rückflusskühler aufgesetzt und die Mischung zum Sieden erhitzt, bis das gesamte Eisen aufgelöst wurde. Da Eisen magnetisch ist, muss kein Magnetrührstäbchen zum Rühren verwendet werden. In ein 400 mL Bescherglas werden 13g Oxalsäure-Dihydrat eingewogen und der erkaltete Reaktionsansatz über einen Trichter mit Faltenfilter direkt in dieses Becherglas filtriert. Unter Rühren wird die Suspension für kurze Zeit gerade bis zum Sieden erhitzt, um entstehenden Chlorwasserstoff auszutreiben und so das Gleichgewicht der Reaktion auf die Seite der Produkte zu verschieben. Das gelbe Eisen(II)oxalat wird durch Vakuumfiltration mit einem Büchnertrichter isoliert, gut mit Wasser gewaschen und auf einer Uhrglasschale vor Verwendung zwei Tage an der Luft getrocknet.

Pyrophores Eisen:
Ein großes Reagenzglas wird 1 cm hoch mit Eisen(II)oxalat befüllt und solange in der rauschenden Brennerflamme erhitzt, bis sich sämtliches Eisen(II)oxalat zu schwarzem Eisen, Eisen(II)oxid und Magnetit zersetzt hat. Das Reagenzglas wird dann aus dem Stativ ausgespannt und der Inhalt 1 m über einer feuerfesten Unterlage ausgeschüttet (Raum vorher abdunkeln!). Bei Kontakt mit Luftglühen die feinen Partikel auf.

Entsorgung

Alle Feststoffe und anfallende Lösungen kommen neutralisiert in den Behälter für anorganische Schwermetallabfälle.

Erklärung

Eisen reagiert mit Salzsäure zu Eisen(II)chlorid. Da Eisen(II)-Salze oxidationsempfindlich sind, gelingt dieses Experiment am besten, wenn man diese frisch herstellt.
Fe + HCl -> FeCl2

Eisen(II)chlorid reagiert dann mit Oxalsäure zu Eisen(II)oxalat und Chlorwasserstoff. Auch unvermeidlich enthaltenes Eisen(III)chlorid reagiert zu dem entsprechenden Oxalat. Dieses ist aber in Wasser löslich und wird bei der Filtration abgetrennt.

FeCl2 + C2O4H2 -> FeC2O4 + 2 HCl

Beim Erhitzen reagiert Eisen(II)oxalat zu Eisen(II)oxid, Kohlendioxid und Kohlenmonoxid. Ersteres disproportioniert dann zu Eisen und Magnetit:

FeC2O4 -> FeO + CO2 + CO

4 FeO -> Fe + Fe3O4

Fotos

Video

Literatur

wikipedia.org
youtube.com

Gefährdungsbeurteilung (Gestis-Stoffdatenbank)

Werbung

Diese Anzeige wird von unseren Werbepartnern geschaltet und hilft uns dabei, die Nutzung unserer Website für Sie weiterhin kostenlos zu halten. Durch das Anzeigen dieser Werbung unterstützen Sie direkt unsere Inhalte und ermöglichen es uns, die Kosten für den Betrieb unserer Website zu decken.

Weiterlesen
Analytische Chemie, Organische Chemie Georg Edlinger & Sebastian Schwap Analytische Chemie, Organische Chemie Georg Edlinger & Sebastian Schwap

Chromatographie von Blattfarbstoffen

Im Herbst verfärben sich die Blätter sämtlicher Bäume und werden bunt. Doch wie kommt es eigentlich dazu? Um eine Erklärung zu finden, müssen die Blätter zuerst mit einem geeigneten Verfahren untersucht werden. Hierbei ist die Auftrennung und Analyse über eine Dünnschichtchromatographie am zweckmäßigsten, welche von Schülern problemlos selbst durchgeführt werden kann.

Allgemeine Hinweise zum Experimentieren und Disclaimer beachten!

Einleitung

Im Herbst verfärben sich die Blätter sämtlicher Bäume und werden bunt. Doch wie kommt es eigentlich dazu? Um eine Erklärung zu finden, müssen die Blätter zuerst mit geeigneten Verfahren untersucht werden. Hierbei ist die Auftrennung via Dünnschichtchromatographie und UV/VIS-Spektroskopie am zweckmäßigsten.

Schwierigkeitsgrad

Schülerexperiment, mittel

Geräte

Macherey-Nagel DC Platten ALUGRAM Sil G/UV254 5x7,5 cm, Mikroliterpipette 1-5 µl mit passenden Spitzen, Schraubdeckelglas, Reibschale mit Pistill, Quarzsand, Faltenfilter, Pasteurpipette, Reagenzglas und Reagenzglasständer, Messpipetten, Bleistift und Geodreieck, Pinzette, UV/VIS-Spektrometer, PS Küvetten

Chemikalien

  • Ethanol

  • Ethylacetat

  • Cyclohexan

Hinweis

DC Platten niemals ohne Handschuhe angreifen, da Feuchtigkeit die Trennleistung mindert. Kurzwelliges UV-Licht ist für die Augen sehr schädlich!

Durchführung

Vorbereitung:

Zuerst wird das Probenmaterial besorgt: Das können z.B. Blätter von Bäumen sein. Stehen diese nicht zur Verfügung, eignet sich auch eingefrorener Spinat hervorragend für dieses Experiment.

Das pflanzliche Material wird dann im Mörser mit etwas Sand versehen und vollständig mit Ethanol bedeckt. Durch Zerreiben werden die Pflanzenfarbstoffe rasch extrahiert und der Ethanol nimmt eine intensiv-grüne Farbe an. Durch Filtration über einen Faltenfilter werden alle störenden Schwebstoffe entfernt. Insbesondere für die UV/VIS-Spektroskopie muss die Probenlösung klar sein.

Dünnschichtchromatographie:

Für die Dünnschichtchromatographie muss zuerst das Laufmittel hergestellt werden: Dazu wird Cyclohexan und Ethylacetat im Verhältnis 3:1 gemischt. Für ein handelsübliches 450 g Marmeladenglas – das als Entwicklungskammer zweckentfremdet wird - sind ca. 10-15 mL Laufmittel notwendig. Es werden also zuerst 9 mL Cyclohexan gefolgt von 3 mL Ethylacetat in das Glas pipettiert und durch Schwenken vermischt. Um die Kammer mit Dampf zu sättigen, werden die Wände mit Küchenpapier ausgekleidet. Durch den Kontakt mit dem Laufmittel haften diese von selbst am Glas.

Während sich die Kammer äquilibriert, wird die DC Platte vorbereitet. Dazu wird 1 cm über dem unteren Rand der DC Platte unter Zuhilfenahme eines Geodreiecks ein gerader Strich mit einem weichen Bleistift gezeichnet. Auf dieser Hilfslinie werden dann mittels Mikroliterpipette 3x 5 µl Blattextrakt aufgetragen. Zwischen den Intervallen muss die Platte kurz trocknen, ansonsten breiten sich die Substanzflecken zu weit aus. Das Ziel ist, Substanzflecken in der Größe von 2-3 mm zu haben, um eine optimale Trennung zu gewährleisten. Es funktioniert sehr gut, mehrere Substanzflecken aneinander zu setzen, so dass die Auftragungszone entlang der Hilfslinie größer wird. Die Kieselgel-Schicht darf während des Auftragens nicht beschädigt werden.

Die betüpfelte DC Platte wird aufrecht in die Entwicklungskammer gestellt. Durch Kapillarkräfte steigt das Laufmittel entlang der Platte nach oben. Ist die Laufmittelfront nach 5-10 min ca. 1 cm vom oberen Rand entfernt, wird die DC-Platte mit einer Pinzette aus der Kammer genommen und die Laufmittelfront eingezeichnet, um später den Rf-Wert zu berechnen.

Die luftgetrocknete DC-Platte kann nun unter kurzwelligem (254 nm) und langwelligem (366 nm) UV-Licht betrachtet werden. Auf der DC-Platte befindet sich ein Fluoreszenzindikator, der unter kurzwelligem UV-Licht grün fluoresziert. Durch Fluoreszenzlöschung erscheinen Substanzflecken dunkel. Unter langwelligem UV-Licht besitzen manche Farbstoffe selbst eine Fluoreszenz. Auch die Betrachtung unter sichtbarem Licht eignet sich bei farbigen Substanzen.

Der Rf-Wert wird nach folgender Formel berechnet:

Rf = Laufstrecke Substanz / Abstand Auftragunglinie zur Laufmittelfront

UV/VIS-Spektroskopie:

Die Probenlösung wird mit einer Pasteurpipette in eine Küvette aus Polystyrol überführt und im UV/VIS-Spektrometer gemessen.

Entsorgung

Alle Lösungsmittel kommen in den Behälter für organische, halogenfreie Abfälle.

Erklärung

Dünnschichtchromatographie:

Die mobile Phase – das Laufmittel - schleppt alle Farbstoffe mit. Diese haben aber aufgrund ihres unterschiedlichen Aufbaus unterschiedlich starke Wechselwirkungen mit der stationären Phase – dem Kieselgel. Manche Farbstoffe werden vom Kieselgel stärker zurückgehalten, andere schwächer. Das führt zu einem Trenneffekt und das zuvor homogene Gemisch kann in seien Bestandteile zerlegt und analysiert werden.

UV/VIS-Spektroskopie:

Im UV/VIS-Spektrometer wird Licht mit definierter Wellenlänge auf die Probe gestrahlt und mit einem Detektor gemessen, wie viel davon absorbiert wird. So absorbieren Chlorophyll A und B blaues und rotes Licht, reflektieren aber grünes Licht (weshalb wir Pflanzen als „grün“ wahrnehmen). Aber wie die Dünnschichtchromatographie gezeigt hat, besteht der Blattextrakt nicht nur aus grünem Chlorophyll – auch im UV/VIS-Spektrum kann das Absorbtionsmaximum von beta-Carotin bei 475 nm  identifiziert werden.

Antwort auf die Eingangsfrage: Warum verfärben sich die Blätter im Herbst ?

Würde man ein Blatt aus dem Sommer und eines aus dem Herbst vergleichen, würde man sehen, dass die Rf-Werte gleichbleiben – also dieselben Substanzen im Blatt vorkommen. Was sich ändert, ist die Zusammensetzung. Grünes Chlorophyll wird im Herbst tiefer im Stamm eingelagert, orange und rote Carotinoide bzw. Xantophylle kommen dann zum Vorschein.

Video

Literatur

uni-Göttingen.de

conatex.com

med4you.at

geo.de

abiweb.de

Gefährdungsbeurteilung (Gestis-Stoffdatenbank)

Werbung

Diese Anzeige wird von unseren Werbepartnern geschaltet und hilft uns dabei, die Nutzung unserer Website für Sie weiterhin kostenlos zu halten. Durch das Anzeigen dieser Werbung unterstützen Sie direkt unsere Inhalte und ermöglichen es uns, die Kosten für den Betrieb unserer Website zu decken.

Weiterlesen
Radioaktivität Georg Edlinger & Sebastian Schwap Radioaktivität Georg Edlinger & Sebastian Schwap

Sichtbarmachung von Teilchen mittels Diffusions-Nebelkammer

Eine Nebelkammer ist ein einfacher Detektor, mit dem sich Spuren von hindurchfliegenden Teilchen sichtbar machen lassen.

Allgemeine Hinweise zum Experimentieren und Disclaimer beachten!

Einleitung

Eine Nebelkammer ist ein einfacher Detektor, mit dem sich Spuren von hindurchfliegenden Teilchen sichtbar machen lassen. In unserem Shop bieten wir Ihnen an eine Nebelkammer zu erwerben, damit Sie auch selbst kosmische und radioaktive Teilchen sichtbar machen können.

Schwierigkeitsgrad

Demonstrationsexperiment - leicht

Chemikalien

  • Trockeneis-Platte

  • Isopropanol (80%)

Materialien

Hinweis

Nebelkammern können rein mit natürlich vorkommender Hintergrundstrahlung betrieben werden. Der Einsatz radioaktiver Präparate wird nicht empfohlen.

Durchführung

  1. Trockeneis vorbereiten: In die Styroporbox kommt eine Trockeneis-Platte - die Aluplatte wird auf das Trockeneis gelegt. Wichtig ist, dass sie überall damit in Kontakt kommt, um gleichmäßig abkühlen zu können.

  2. Alkohol einfüllen: Anschließend wird der Filz mit Isopropanol getränkt, bis er vollgesogen ist. Überschüssigen Alkohol lässt man abtropfen. Die Box wird mit der Öffnung nach unten auf die Aluplatte gestellt.

  3. Äquilibrierung der Nebelkammer: in den nächsten 5-10 min sollte der Versuchsaufbau nicht bewegt oder geöffnet werden. So wird verhindert, dass Luft hineingelangt.

  4. Spuren beobachten: Im abgedunkelten Raum wird die Nebelkammer von der Seite mit einerTaschenlampe beleuchtet. Wenn Tröpfchen, die in Richtung Boden fallen, erkennbar sind, ist die Nebelkammer bereit. Nun sollten mehrmals pro Minute feine weiße Spuren im Nebel zu erkennen sein.

Entsorgung

Isopropanol lässt man im Abzug verdunsten. Mit überschüssigem Trockeneis können andere Experimente durchgeführt werden, ansonsten lässt man es an einem gut belüfteten Ort sublimieren.

Erklärung

Der Alkohol verdunstet, bis die Luft im Inneren der Kammer mit Alkoholdampf gesättigt ist. Ein Gasvolumen kann bei einer bestimmten Temperatur nur eine begrenzte Menge Flüssigkeit aufnehmen; je höher die Temperatur ist, desto mehr Flüssigkeit kann vom Gas gehalten werden. Das Trockeneis kühlt den unteren Teil der Kammer stark ab, sodass der Alkoholdampf in diesem Bereich wieder kondensieren müsste. Da jedoch keine Kondensationskeime vorhanden sind, geht der Alkoholdampf in einen übersättigten Zustand über; das heißt, die Luft enthält mehr Alkoholdampf, als für diese Temperatur normal ist. Fliegt nun ein elektrisch geladenes Teilchen durch die übersättigte Schicht, erzeugt es zahlreiche Ionen entlang der Flugbahn. An diesen Ionen kann der Alkoholdampf kondensieren, sodass sichtbare Spuren aus Alkoholtröpfchen entstehen.

Fotos

Video

Literatur

teilchenwelt.de

Deutsches Museum (YouTube)

Gefährdungsbeurteilung (Gestis-Stoffdatenbank)

  • Isopropanol

  • Trockeneis (Kein gefährlicher Stoff nach GHS)

Werbung

Diese Anzeige wird von unseren Werbepartnern geschaltet und hilft uns dabei, die Nutzung unserer Website für Sie weiterhin kostenlos zu halten. Durch das Anzeigen dieser Werbung unterstützen Sie direkt unsere Inhalte und ermöglichen es uns, die Kosten für den Betrieb unserer Website zu decken.

Weiterlesen
Allgemeine Chemie, Show-Experimente Georg Edlinger & Sebastian Schwap Allgemeine Chemie, Show-Experimente Georg Edlinger & Sebastian Schwap

"Versilbern/-golden" einer Kupfermünze

Bis ins 18. Jahrhundert versuchten Alchemisten Gold künstlich herzustellen (synthetisieren). Viele Elemententdeckungen, weite Teile der chemischen Experimentierkunst und viele Glasgeräte gehen auf diese Zeit zurück - doch leider blieb die Entdeckung des Steins der Weisen aus. In diesem Experiment wird eine Kupfermünze zuerst mit Zink überzogen ("versilbert") und anschließend „vergoldet“.

Allgemeine Hinweise zum Experimentieren und Disclaimer beachten!

Einleitung

Bis ins 18. Jahrhundert versuchten Alchemisten Gold künstlich herzustellen (synthetisieren). Viele Elemententdeckungen, weite Teile der chemischen Experimentierkunst und viele Glasgeräte gehen auf diese Zeit zurück - doch leider blieb die Entdeckung des Steins der Weisen aus.  In diesem Experiment wird eine Kupfermünze zuerst mit Zink überzogen ("versilbert") und anschließend „vergoldet“.

Schwierigkeitsgrad

Schülerversuch - mittel

Geräte

Becherglas, Tiegelzange, Magnetrührer, Magnetrührstäbchen, Kupfermünzen, Bunsenbrenner, Thermometer

Chemikalien

  • Kaliumhydroxid

  • Zinkpulver

  • Ethanol

Durchführung

Eine Kupfermünze wird in ein kleines Becherglas mit 100 mL 10 %iger Kalillauge (hergestellt aus 10 g Kaliumhydroxid und 90 mL Wasser) und 6 g Zinkpulver gegeben. Die Kalilauge sollte dabei eine Temperatur von 80 °C aufweisen. Nach 2-3 Minuten (wobei längere Einwirkzeiten das Ergebnis verbessern) hat eine Zinkschicht die gesamte Kupfermünze bedeckt. Diese wird mit einer Tiegelzange herausgenommen und durch Putzen mit Küchenrolle von überschüssigem Zink und Wasser befreit. Anschließend wird die Münze so lange in der Brennerflamme erwärmt, bis sie vollständig „vergoldet“ erscheint.

Entsorgung

Die überschüssige Lösung im Sammelbehälter für giftige anorganische Rückstände sowie Schwermetall-Salze und ihre Lösungen entsorgen.

 Hinweis

Vor dem Versuch unbedingt die Kupfermünzen gut mit Spülmittel oder Ethanol reinigen und nur mit Handschuhen berühren!

Erklärung

ZnO + H2O + 2 OH- -> [Zn(OH)4]2-

Das Zinkpulver ist an der Oberfläche mit einer festen Zinkoxid- (ZnO) Schicht überzogen und somit passiviert. Dieses ZnO geht im basischen Milieu als Tetrahydroxozinkat in Lösung und scheidet sich an der Kupfermünze ab. Das steht im Widerspruch mit den Standardpotentialen, weil sich ein unedleres Metall (Zink) am edleren Metall (Kupfer) abscheidet. Tetrahydroxozinkat als Komplex hat aber ein anderes Standardpotential als Zink, weshalb Kupfer „unedler“ als der Komplex ist und die Reaktion abläuft.

Zn + Cu -> ZnCu

Durch das Erhitzen der Münzen im Bunsenbrenner wird die Bildung einer Legierung zwischen den zwei Metallen – Messing - beschleunigt. Es kommt zu einem typischen Metallgitter aus verschiedenen Metallionen (Zn und Cu) und freibeweglichen Elektronen.

Foto

VergoldenKupfermuenze.jpg

Video

Quelle

Universität Göttingen

Gefährdungsbeurteilung (Gestis-Stoffdatenbank)

Werbung

Diese Anzeige wird von unseren Werbepartnern geschaltet und hilft uns dabei, die Nutzung unserer Website für Sie weiterhin kostenlos zu halten. Durch das Anzeigen dieser Werbung unterstützen Sie direkt unsere Inhalte und ermöglichen es uns, die Kosten für den Betrieb unserer Website zu decken.

Weiterlesen
Show-Experimente Georg Edlinger & Sebastian Schwap Show-Experimente Georg Edlinger & Sebastian Schwap

Brennender Geldschein

Dieses eindrucksvolle Show-Experiment bleibt sicher jedem Publikum für einige Zeit in Erinnerung. Ein (echter!) Geldschein wird vor ihren Augen angezündet - verbrennt jedoch nicht.

Das Experiment kann hervorragend dafür verwendet werden um eine - verhältnismäßig - “kalte” Verbrennung zu demonstrieren. Zudem vermittelt das Entzünden eines wertvollen Scheins die 100%ige Sicherheit des Vorführenden, mit der die Experimente idealerweise vorbereitet vorgeführt werden.

Allgemeine Hinweise zum Experimentieren und Disclaimer beachten!

Einleitung

Dieses eindrucksvolle Show-Experiment bleibt sicher jedem Publikum für einige Zeit in Erinnerung. Ein (echter!) Geldschein wird vor ihren Augen angezündet - verbrennt jedoch nicht.

Das Experiment kann hervorragend dafür verwendet werden um eine - verhältnismäßig - “kalte” Verbrennung zu demonstrieren. Zudem vermittelt das Entzünden eines wertvollen Scheins die 100%ige Sicherheit des Vorführenden, mit der die Experimente idealerweise vorbereitet vorgeführt werden.

Schwierigkeitsgrad

Demonstrationsexperiment - einfach

Geräte

250 ml Becherglas, feuerfeste Zange oder Pinzette, Geldschein (beliebiger Wert), Kristallisierschale, Bunsenbrenner

Chemikalien

  • 96% Ethanol (Brennspiritus)

  • Natriumchlorid (Kochsalz)

Durchführung

In dem Becherglas wird Ethanol im Verhältnis 1:1 mit dest. Wasser gemischt. Dazu kommt ein Löffel Natriumchlorid, wobei die Flüssigkeit in eine Kristallisierschale vom unlöslichen Rückstand dekantiert wird.

Mithilfe der Pinzette wird der Geldschein mit der Ethanol-Wasser-Mischung getränkt und dann am unteren Ende (z.B. mit einem Bunsenbrenner) angezündet.

Im (abgedunkelten!) Raum ist, sobald der Schein entzündet wird, eine gelb-orange Flamme zu erkennen, die sich bis zum oberen Ende des Geldscheins bewegt und kurz darauf erlischt.

Anmerkung

Der Versuch muss unbedingt auf einer feuerfesten Unterlage und abseits von brennbaren Gegenständen (Becherglas zuvor beiseitestellen!) durchgeführt werden. Es kann brennender Ethanol herabtropfen!

Entsorgung

Ethanol-Wasser-Mischung sowie reines Kochsalz kann im Ausguss entsorgt werden.

Erklärung

Flammen bestehen aus brennenden Gasen. Beim hier verwendeten Ethanol-Wasser-Gemisch verdampft der Ethanol und entzündet sich.

CH3CH2OH + 3 O2 -> 2 CO2 + 3 H2O

Die bei der Verbrennung entstehende Wärme verdampft weiteren Ethanol und erhält somit die Verbrennung. Gleichzeitig entsteht aber auch Wasser, welches auf Grund seiner hohen Wärmekapazität und Verdampfungsenthalpie jedoch kaum verdampft und dafür sorgt, dass die Temperatur nicht die für die Entzündung von Cellulose nötigen 170°C erreicht.

Das Gemisch verarmt mit der Zeit immer mehr an Ethanol, bis die Konzentration von Ethanol in der Gasphase unter 3,5% sinkt. Die ist die untere Grenze für die Entzündbarkeit von Ethanol, wodurch die Flamme ausgeht.

Das im Natriumchlorid enthaltene Natrium sorgt für die gelb-orange Färbung, da Ethanol normalerweise mit einer nur schwer sichtbaren bläulichen Flamme verbrennt.  

Foto

BrennenderGeldschein.jpg

Video

Literatur

experimentalchemie.de

chids.de

Gefährdungsbeurteilung (Gestis-Stoffdatenbank)

  • Ethanol

  • Natriumchlorid (Kein gefährlicher Stoff nach GHS)

Werbung

Diese Anzeige wird von unseren Werbepartnern geschaltet und hilft uns dabei, die Nutzung unserer Website für Sie weiterhin kostenlos zu halten. Durch das Anzeigen dieser Werbung unterstützen Sie direkt unsere Inhalte und ermöglichen es uns, die Kosten für den Betrieb unserer Website zu decken.

Weiterlesen
Säuren + Basen Georg Edlinger & Sebastian Schwap Säuren + Basen Georg Edlinger & Sebastian Schwap

Wasser auf Schwefelsäure

Den Leitsatz »Erst das Wasser, dann die Säure, sonst geschieht das Ungeheure!« bekommt beinahe jeder Schüler im Chemieunterricht zu Ohren. In diesem Experiment missachten wir - unter Einhaltung der nötigen Sicherheitsvorkehrungen - bewusst dieses Grundprinzip und sehen was passiert.

Allgemeine Hinweise zum Experimentieren und Disclaimer beachten!

Einleitung

Den Leitsatz »Erst das Wasser, dann die Säure, sonst geschieht das Ungeheure!« bekommt beinahe jeder Schüler im Chemieunterricht zu Ohren. In diesem Experiment missachten wir - unter Einhaltung der nötigen Sicherheitsvorkehrungen - bewusst dieses Grundprinzip und sehen was passiert.

Schwierigkeitsgrad

Demonstrationsexperiment - mittel

Geräte

Messzylinder 1000mL, säurefeste Handschuhe, Schutzbrille, Tropfpipette, Uhrglasschale

Chemikalien

  • konz. 96% Schwefelsäure

  • Natriumcarbonat

Durchführung

In einen sehr hohen Messzylinder wird bodenbedeckt (20 mL) konz. Schwefelsäure vorgelegt. Der Messzylinder wird mit einer Uhrglasschale bedeckt, um mögliche Säurespritzer abzufangen. Über den kleinen Spalt, zwischen Schnabel des Zylinders und Uhrglasschale, wird mit der Tropfpipette vorsichtig Wasser auf die Schwefelsäure getropft.

Entsorgung

Lösung großzügig mit Wasser verdünnen, mit Natriumcarbonat neutralisieren (Gasentwicklung!) und dem Abwasser zuführen.

Erklärung

Säuren können an Reaktionspartner Protonen abgeben. In wässrigen Lösungen reagieren sie mit dem Wasser zu Hydroniumionen (H3O+). Wird nun auf konzentrierte Schwefelsäure Wasser gegeben entsteht in einer exothermen Reaktion schlagartig Schwefelsäure-Hydrat. Da diese Reaktion bei Temperaturen bis zu 300°C abläuft verdampft das Wasser sofort und schießt wegen des auftretenden Siedeverzugs nach oben. Legt man ausreichend Wasser vor und gibt die Säure hinzu verläuft diese Hydratbildung und auch der Temperaturanstieg langsamer.

Video

Literatur

chemieunterricht.de

Gefährdungsbeurteilung (Gestis-Stoffdatenbank)

Werbung

Diese Anzeige wird von unseren Werbepartnern geschaltet und hilft uns dabei, die Nutzung unserer Website für Sie weiterhin kostenlos zu halten. Durch das Anzeigen dieser Werbung unterstützen Sie direkt unsere Inhalte und ermöglichen es uns, die Kosten für den Betrieb unserer Website zu decken.

Weiterlesen
Chemie im Alltag Georg Edlinger & Sebastian Schwap Chemie im Alltag Georg Edlinger & Sebastian Schwap

Kristallwasser in Kupfersulfat

Kupfersulfat-Pentahydrat ist in der Regel ein blaues kristallines Pulver. Wird es jedoch erhitzt ändert sich seine Farbe zu weiß/grau. Der Grund dafür ist das Kristallwasser, das zuvor noch im Kristallgitter eingeschlossen ist und beim Erhitzen abgegeben wird. Fügt man nach dem Erkalten Wasser hinzu, wird das Salz wieder blau.

Allgemeine Hinweise zum Experimentieren und Disclaimer beachten!

Einleitung

Kupfersulfat-Pentahydrat ist in der Regel ein blaues kristallines Pulver. Wird es jedoch erhitzt ändert sich seine Farbe zu weiß/grau. Der Grund dafür ist das Kristallwasser, das zuvor noch im Kristallgitter eingeschlossen ist und beim Erhitzen abgegeben wird. Fügt man nach dem Erkalten Wasser hinzu, wird das Salz wieder blau.

Schwierigkeitsgrad

Schülerversuch - einfach

Geräte

Reagenzglas, Stativ + Klemme, Bunsenbrenner, Feuerzeug

Chemikalien

  • Kupfersulfat

Durchführung

Das Reagenzglas wird mit einer kleinen Menge Kupfersulfat befüllt und am Stativ in der Brennerflamme vorsichtig erhitzt. Es bilden sich Kondensat-Tropfen die nach der Zeit vollständig verdampfen, während das Kupfersulfat seine blaue Farbe verliert. Gibt man nun wieder Wasser hinzu verfärbt sich das Kupfersulfat wieder nach blau.

Entsorgung

Kupfersulfat wird im Behälter für anorganische Schwermetallabfälle gesammelt.

Erklärung

Die fünf Wassermoleküle sind im Kupfersulfat-Gitter unterschiedlich gebunden. Vier davon sind quadratisch-planar an Cu 2+ koordiniert und lassen sich bis 100°C abspalten. Das fünfte Wassermolekül sitzt über H-Brücken am Sulfat-Anion und lässt sich erst oberhalb von 200°C entfernen.

Die eigentliche Formel von wasserhaltigem Kupfersulfat wäre also [Cu(H 2 O) 4 ]SO 4 ·H 2 O.

Die Farbigkeit von Übergangsmetallkomplexen kommt durch die Beeinflussung der Elektronen des Zentralatoms durch das elektrische Feld von an das Zentralatom koordinierten Liganden zustande. Gehen diese Liganden "verloren" (wie im Beispiel von Kupfersulfat das Wasser), besteht kein elektrisches Ligandenfeld mehr und die Verbindung wird farblos.

Fotos

Video

Literatur

chemieunterricht.de

Gefährdungsbeurteilung (Gestis-Stoffdatenbank, 2020)

werbung

Diese Anzeige wird von unseren Werbepartnern geschaltet und hilft uns dabei, die Nutzung unserer Website für Sie weiterhin kostenlos zu halten. Durch das Anzeigen dieser Werbung unterstützen Sie direkt unsere Inhalte und ermöglichen es uns, die Kosten für den Betrieb unserer Website zu decken.
Weiterlesen
Show-Experimente Georg Edlinger & Sebastian Schwap Show-Experimente Georg Edlinger & Sebastian Schwap

Verbrennung von Borsäuretrimethylester

Kupfersulfat-Pentahydrat ist in der Regel ein blaues kristallines Pulver. Wird es jedoch erhitzt ändert sich seine Farbe zu weiß/grau. Der Grund dafür ist das Kristallwasser, das zuvor noch im Kristallgitter eingeschlossen ist und beim Erhitzen abgegeben wird. Fügt man nach dem Erkalten Wasser hinzu, wird das Salz wieder blau.

Allgemeine Hinweise zum Experimentieren und Disclaimer beachten!

Einleitung

Die grüne Flammenfärbung des Esters kann analytisch als Indiz für die Anwesenheit von Borsäure bzw. Boraten dienen. Dieser Nachweis ist sogar so empfindlich, dass er durch Spuren von Borsäure (z.B. aus den in Laboren verwendeten Borosilikatgläsern) ausschlägt. Wir zeigen den Versuch gerne als Demonstrationsexperiment einer grünen Flammenfarbe.

Schwierigkeitsgrad

Demonstrationsexperiment - mittel

Geräte

Feuerfeste Unterlage, Metallschale, 800 mL Becherglas, Spatel, Feuerzeug

Chemikalien

  • konz. 96% Schwefelsäure

  • Methanol

  • Borsäure

Hinweise

Ausführung im Abzug! Borsäure und entstehendes Bortrioxid sind reproduktionstoxisch!

Durchführung

In die Metallschale wird ein Spatel Borsäure gegeben und mit 15 mL Methanol aufgefüllt. Nun werden noch ca. 10 Tropfen konz. Schwefelsäure hinzugegeben und mit einem Spatel umgerührt.

Die Lösung wird mit dem Feuerzeug entzündet – es kommt zu einer grünen Flammenfarbe. Um die Reaktion zu beenden wird die Schale mit dem Becherglas abgedeckt und die Flamme dadurch erstickt.

Entsorgung

Die Lösung wird in den Sammelbehälter für halogenfreie organische Lösemittel gegeben.

Erklärung

Borsäure  reagiert in Gegenwart von konzentrierter Schwefelsäure mit Methanol zum Borsäuretrimethylester. Die Reaktion (Veresterung) wird durch die wasserentziehende und katalytische Wirkung der konz. Schwefelsäure begünstigt.

H3BO3 + 3 CH3OH ⇌ H2SO4 + B(OCH3)3 + 3 H2O

Borsäuretrimethylester ist leicht flüchtig und lässt sich beim Entzünden des überschüssigen Methanols über die grüne Flamme identifizieren.

Fotos

Video

Literatur

poenitz-net.de

Gefährdungsbeurteilung (Gestis-Stoffdatenbank)

Werbung

Diese Anzeige wird von unseren Werbepartnern geschaltet und hilft uns dabei, die Nutzung unserer Website für Sie weiterhin kostenlos zu halten. Durch das Anzeigen dieser Werbung unterstützen Sie direkt unsere Inhalte und ermöglichen es uns, die Kosten für den Betrieb unserer Website zu decken.

Weiterlesen
Organische Chemie, Analytische Chemie Georg Edlinger & Sebastian Schwap Organische Chemie, Analytische Chemie Georg Edlinger & Sebastian Schwap

Tollens-Test - Silberspiegel

Der Tollens-Test ist – wie die Fehling-Probe – eine sehr empfindliche Nachweismethode für Aldehyde oder andere reduzierend wirkende Verbindungen.

Aber es gibt auch eine andere Anwendung: Bevor man technisch in der Lage war, Oberflächen mit Metallen zu bedampfen, um Spiegel zu erzeugen, wurden diese mit Tollens-Reagenz verspiegelt. Christbaumkugeln werden auch heute noch so hergestellt.

Allgemeine Hinweise zum Experimentieren und Disclaimer beachten!

Einleitung

Der Tollens-Test ist – wie die Fehling-Probe – eine sehr empfindliche Nachweismethode für Aldehyde oder andere reduzierend wirkende Verbindungen.

Aber es gibt auch eine andere Anwendung: Bevor man technisch in der Lage war, Oberflächen mit Metallen zu bedampfen, um Spiegel zu erzeugen, wurden diese mit Tollens-Reagenz verspiegelt. Christbaumkugeln werden zum Teil auch heute noch so hergestellt.

Schwierigkeitsgrad

Schülerversuch - schwer

Geräte

sauberes (!) Reagenzglas, Reagenzglasständer, 100 mL Erlenmeyerkolben, Pasteurpipetten

Chemikalien

  • Silbernitratlösung 0,1 mol/L

  • konz. Salmiakgeist (25-30 %)

  • Natriumhydroxid

  • Glucose

Hinweis

Ammoniakalisches Silbernitrat niemals aufbewahren! Es bildet sich mit der Zeit hochexplosives Silberazid.

Durchführung

In ein kleines Reagenzglas werden 2,5 mL 0,1 molare Silbernitratlösung gegeben. Hinzu kommen einige wenige Körnchen Natriumhydroxid. Die Lösung wird dann mit so viel konz. Salmiakgeist versetzt, bis sich der entstehende Niederschlag wieder auflöst (genau arbeiten, nicht zu viel hinzugeben). Dann werden 1,5 mL gesättigte Glucoselösung hinzugegeben und das Reagenzglas im Wasserbad bei 60-70 °C erwärmt. Es scheidet sich innerhalb von einer Minute elementares Silber an der Gefäßwand ab – es entsteht ein Silberspiegel. Das Reagenzglas wird zum Schluss dreimal mit dest. Wasser ausgewaschen – der Spiegel bleibt so über längere Zeit stabil.

Entsorgung

Das Waschwasser sowie die gebrauchte Verspiegelungslösung werden mit überschüssiger Glukose versetzt und so das gesamte Silber reduziert. Nach einem Tag filtriert man: Das Filtrat kommt gut verdünnt in den Abfluss, der Niederschlag in den Behälter für anorganische Schwermetallabfälle.

Erklärung

Silbernitrat liegt in wässriger Lösung dissoziiert vor.
AgNO3 -> Ag+ (aq) + NO3- (aq)

Da Salmiakgeist alkalisch ist, bildet sich Silber(I)oxid als Niederschlag.

2 Ag+ + 2OH- -> Ag2O (s) + H2O

Mit weiterem Salmiakgeist geht Silber(I)oxid in den löslichen Diamminsilber(I)-komplex über.

Ag2O + NH3 + H2O -> 2 [Ag(NH3)2]+ + 2 OH-

Bei Zugabe von Glucose (einer Aldose), wird die Aldehydgruppe zur Carbonsäure oxidiert, während der Silberkomplex zu elementarem Silber reduziert wird.

R-CHO + 2 [Ag(NH3)2]+ + 2 OH- -> R-COOH + 2 Ag + 4 NH3 + H2O

Foto

Video

Literatur

experimentalchemie.de

chem-page.de

Gefährdungsbeurteilung (Gestis-Stoffdatenbank, Carl Roth)

Werbung

Diese Anzeige wird von unseren Werbepartnern geschaltet und hilft uns dabei, die Nutzung unserer Website für Sie weiterhin kostenlos zu halten. Durch das Anzeigen dieser Werbung unterstützen Sie direkt unsere Inhalte und ermöglichen es uns, die Kosten für den Betrieb unserer Website zu decken.

Weiterlesen
Allgemeine Chemie Georg Edlinger & Sebastian Schwap Allgemeine Chemie Georg Edlinger & Sebastian Schwap

Entfärben von Cola

Aktivkohle verwendet man im Labor bzw. in der organischen Synthesechemie, um Verfärbungen - beispielsweise beim Umkristallisieren - zu entfernen. Das zugrunde liegende Trennverfahren – die Adsorbtion – ist technisch höchst relevant und soll hier demonstriert werden.

Allgemeine Hinweise zum Experimentieren und Disclaimer beachten!

Einleitung

Aktivkohle verwendet man im Labor bzw. in der organischen Synthesechemie, um Verfärbungen - beispielsweise beim Umkristallisieren - zu entfernen. Das zugrunde liegende Trennverfahren – die Adsorption – ist technisch höchst relevant und soll hier demonstriert werden.

Schwierigkeitsgrad

Schülerversuch - einfach

Geräte

2x 50 mL Erlenmeyerkolben, 2x Trichter, Filterpapier, Spatel

Chemikalien

  • Aktivkohle (pulv.)

Durchführung

Ungefähr 30 mL Cola werden in einen Erlenmeyerkolben gegeben und darin 2-3 Spatel Aktivkohle suspendiert. Wird die Aktivkohle dann durch Filtration entfernt, ist das anfänglich schwarze Cola farblos.

Anmerkung

Die Filtration gelingt am besten, wenn drei Filter ineinander gestapelt und vor der Filtration mit dest. Wasser angefeuchtet werden.

Entsorgung

Alle Rückstände werden entweder im Ausguss oder Hausmüll entsorgt.

Erklärung

Aktivkohle ist sehr poröser Kohlenstoff, mit einer Oberfläche von 300-2000 m2/g. Viele Stoffe (wie z.B. der Farbstoff der Cola) lagern sich durch Adhäsion an dieser Oberfläche an und werden „aus dem Verkehr gezogen“. Die Einsatzgebiete von Aktivkohle sind sehr weitläufig, exemplarisch sind die folgenden erwähnenswert:

  • Medizin: Bindung von oral aufgenommenen Giftstoffen

  • Technik: Reinigung von Flüssigkeiten und Gasen (z.B. Giftstoffe aus der Luft in
    Gasmaskenfilter)

  • Katalyse: Trägermaterial für Edelmetallkatalysatoren (beispielsweise Pd/C für Hydrierungen)

Foto

Video

Gefährdungsbeurteilung

  • Aktivkohle (Kein gefährlicher Stoff nach GHS)

Werbung

Diese Anzeige wird von unseren Werbepartnern geschaltet und hilft uns dabei, die Nutzung unserer Website für Sie weiterhin kostenlos zu halten. Durch das Anzeigen dieser Werbung unterstützen Sie direkt unsere Inhalte und ermöglichen es uns, die Kosten für den Betrieb unserer Website zu decken.

Weiterlesen
Säuren + Basen Georg Edlinger & Sebastian Schwap Säuren + Basen Georg Edlinger & Sebastian Schwap

Rauchende Socken

Dass es im Labor schnell mal unter dem Abzug raucht ist fast normal - und dass einem in der Chemie der Kopf raucht, kommt auch öfters vor. Aber rauchende Socken, die gibt es doch eigentlich nur nach einer Wanderung? Wir lassen das folgende Experiment für sich sprechen:

Allgemeine Hinweise zum Experimentieren und Disclaimer beachten!

Einleitung

Dass es im Labor schnell mal unter dem Abzug raucht ist fast normal - und dass einem in der Chemie der Kopf raucht, kommt auch öfters vor. Aber rauchende Socken, die gibt es doch eigentlich nur nach einer Wanderung? Wir lassen das folgende Experiment für sich sprechen:

Schwierigkeitsgrad

Demonstrationsexperiment - einfach

Geräte

2x 250 mL Bechergläser, säurefeste Handschuhe, Socken

Chemikalien

  • konz. Salzsäure

  • konz. Salmiakgeist

Hinweis

Durchführung im Abzug!

Durchführung

Ein Becherglas wird bodenbedeckt mit Salzsäure befüllt, das andere mit Salmiakgeist. Unter Verwendung von Handschuhen werden die beiden Socken in die Lösungen getaucht und dann nahe zusammengehalten. Es entsteht ein weißer Rauch.

Entsorgung

Nach dem Neutralisieren gut verdünnt über den Ausguss.

Erklärung

Salzsäure ist die wässrige Lösung eines Gases, nämlich Chlorwasserstoff. Auch Salmiakgeist ist in Wasser gelöstes - gasförmiges - Ammoniak. Beide Lösungen geben bei hoher Konzentration eine nicht unerhebliche Menge dieser Gase an die Luft ab.

Treffen diese aufeinander, reagieren sie und bilden ein Salz: Ammoniumchlorid.

NH3 + HCl -> NH4Cl

So kann man das bei Neutralisationsreaktionen entstehende Salz beobachten, ohne zuvor – bei der Durchführung in wässriger Lösung – das Wasser verdampfen zu müssen.

Foto

vlcsnap-2020-05-24-17h15m49s467.jpg

Video

Literatur

youtube.com

Gefährdungsbeurteilung (Gestis-Stoffdatenbank)

Werbung

Diese Anzeige wird von unseren Werbepartnern geschaltet und hilft uns dabei, die Nutzung unserer Website für Sie weiterhin kostenlos zu halten. Durch das Anzeigen dieser Werbung unterstützen Sie direkt unsere Inhalte und ermöglichen es uns, die Kosten für den Betrieb unserer Website zu decken.

Weiterlesen
Allgemeine Chemie Georg Edlinger & Sebastian Schwap Allgemeine Chemie Georg Edlinger & Sebastian Schwap

Kalium in Wasser

Alkalimetalle bilden mit Wasser Alkalilaugen unter Wasserstofffreisetzung. Die Reaktivität nimmt dabei von Lithium bis Cäsium zu. Während sich Lithium bei Kontakt mit Wasser nicht entzündet, brennt Kalium sofort und Cäsium explodiert sogar beim Kontakt mit Wasser. Richtig durchgeführt kann man dieses Verhalten der Alkalimetalle mit Kalium relativ ungefährlich – aber trotzdem eindrucksvoll – demonstrieren.

Allgemeine Hinweise zum Experimentieren und Disclaimer beachten!

Einleitung

Alkalimetalle bilden mit Wasser Alkalilaugen unter Wasserstofffreisetzung. Die Reaktivität nimmt dabei von Lithium bis Cäsium zu. Während sich Lithium bei Kontakt mit Wasser nicht entzündet, brennt Kalium sofort und Cäsium explodiert sogar beim Kontakt mit Wasser. Richtig durchgeführt kann man dieses Verhalten der Alkalimetalle mit Kalium relativ ungefährlich – aber trotzdem eindrucksvoll – demonstrieren. In diesem Experiment unserer Reihe Alkalimetalle in Wasser wird das Verhalten von Kalium im Wasser veranschaulicht.

Schwierigkeitsgrad

Demonstrationsexperiment - schwer

Geräte

(Kunststoff-) Wanne, Filterpapier, Pinzette, Messer

Chemikalien

  • Kalium

  • 0,1% Phenolphthalein-Lsg. (ethanolisch)

Hinweis

Kalium bildet bei langer Lagerung Per- und Superoxide (Gelbe bzw. rote Krusten). Diese würden beim Schneiden das Kalium sofort entzünden oder können sogar zu einer Detonation führen. Das Experiment nur bei entsprechender Erfahrung mit Alkalimetalle durchführen!

Durchführung

Die Wanne wird zu dreiviertel mit Wasser gefüllt und ein Filterpapier in die Mitte der Wanne auf die Wasseroberfläche gelegt. Nun wird ein ca. stecknadelkopfgroßes Stück Kalium – welches vorher mit dem Messer entkrustet und mit Küchenrolle von der Schutzflüssigkeit befreit wurde - vorsichtig auf das Filterpapier gelegt. Das Kalium entzündet sich sofort bei Kontakt mit Wasser und verbrennt mit einer lila Flamme. Das Wasser wird nach der Reaktion mit ein paar Tropfen Phenolphthalein-Lösung versetzt – ein Farbumschlag ist zu beobachten.

Anmerkung

Der Versuch muss unbedingt abseits von brennbaren Gegenständen durchgeführt werden!

Entsorgung

Die entstandene Kalilauge wird neutralisiert und kann im Abguss entsorgt werden. Alle Geräte und Papiere werden mit Wasser behandelt, um eventuell kleine anhaftende Kaliumstückchen zu entfernen.

Erklärung

Wenn Alkalimetalle wie Kalium mit Wasser in Kontakt kommen, läuft eine heftige exotherme Reaktion unter Wasserstofffreisetzung ab.

2 K + 2 H2O -> 2 KOH + H2

Das entstandene Kaliumhydroxid löst sich im Wasser und bildet so eine schwache Kalilauge, darum färbt sich Phenolphthalein violett.

Foto

vlcsnap-2020-05-24-16h44m31s358.png

Video

Gefährdungsbeurteilung (Gestis-Stoffdatenbank + Carl Roth)

Werbung

Diese Anzeige wird von unseren Werbepartnern geschaltet und hilft uns dabei, die Nutzung unserer Website für Sie weiterhin kostenlos zu halten. Durch das Anzeigen dieser Werbung unterstützen Sie direkt unsere Inhalte und ermöglichen es uns, die Kosten für den Betrieb unserer Website zu decken.

Weiterlesen
Allgemeine Chemie Georg Edlinger & Sebastian Schwap Allgemeine Chemie Georg Edlinger & Sebastian Schwap

Flüssig-Flüssig-Extraktion

Die Flüssig-Flüssig-Extraktion ist eine klassische Trennmethode in der organischen Synthesechemie mit der häufig Reaktionsgemische aufgearbeitet werden. Dabei wird die unterschiedliche Löslichkeit von Stoffen in zwei nicht miteinander mischbaren Lösungsmitteln (z.B. Wasser/Cyclohexan) genutzt.

Allgemeine Hinweise zum Experimentieren und Disclaimer beachten!

Einleitung

Die Flüssig-Flüssig-Extraktion ist eine klassische Trennmethode in der organischen Synthesechemie mit der häufig Reaktionsgemische aufgearbeitet werden. Dabei wird die unterschiedliche Löslichkeit von Stoffen in zwei nicht miteinander mischbaren Lösungsmitteln (z.B. Wasser/Cyclohexan) genutzt.

Schwierigkeitsgrad

Demonstrationsexperiment - einfach

Geräte

2x 25 mL Erlenmeyerkolben, 100 mL Scheidetrichter mit Stopfen, Stativmaterial

Chemikalien

  • Iod

  • Kaliumiodid

  • Cyclohexan

  • Natriumthiosulfat

Durchführung

In einem 25 mL Erlenmeyerkolben werden in 10 mL dest. Wasser nacheinander ein Spatel Kaliumiodid und eine Spatelspitze Iod gelöst. Im anderen Erlenmeyerkolben werden 10 mL Cyclohexan vorbereitet.

In den Scheidetrichter wird zuerst die Iod-Lösung und dann das farblose Cyclohexan hinzugegeben. Nach kräftigem Ausschütteln ist geht das Iod in die organische Phase über – diese färbt sich intensiv violett – und die wässrige Phase ist weniger intensiv braun gefärbt.

Entsorgung

In den Scheidetrichter wird etwas verdünnte Natriumthiosulfat-Lösung gegeben, wodurch sich nach dem Schütteln beide Phasen entfärben. Diese beiden Phasen werden getrennt: Das Cyclohexan lässt man im Abzug verdunsten und die wässrige Phase kann am nächsten Tag (nachdem sich eventuell gelöstes Cyclohexan verflüchtigt hat) gut verdünnt im Ausguss entsorgt werden.

Erklärung

Iod ist in Wasser nahezu unlöslich, jedoch in organischen Lösungsmitteln gut löslich. Das hinzugegebene Kaliumiodid bildet gemeinsam mit dem Iod  in einer Gleichgewichtsreaktion wasserlösliche Polyiodidionen:

I2 + I- ⇌ I3- + I2 ⇌ I5-

Da es sich um eine Gleichgewichtsreaktion handelt, ist elementares Iod verfügbar und durch die bessere Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln extrahierbar. Dies lässt sich an der violetten Färbung des Cyclohexans erkennen.

Foto

Video

Gefährdungsbeurteilung (Gestis-Stoffdatenbank)

Werbung

Diese Anzeige wird von unseren Werbepartnern geschaltet und hilft uns dabei, die Nutzung unserer Website für Sie weiterhin kostenlos zu halten. Durch das Anzeigen dieser Werbung unterstützen Sie direkt unsere Inhalte und ermöglichen es uns, die Kosten für den Betrieb unserer Website zu decken.

Weiterlesen
Chemie im Alltag Georg Edlinger & Sebastian Schwap Chemie im Alltag Georg Edlinger & Sebastian Schwap

Blaukraut-Indikator

Ein pH-Indikator ist ein Farbstoff, der auf saure oder basische Lösungen mit einer Farbänderung reagiert. Ein bekanntes Beispiel aus dem Haushalt ist Blaukraut bzw. Blaukrautsaft. Dieser wechselt in Anwesenheit von Säuren seine Farbe nach Rot, in Anwesenheit von Laugen nach Blau bis Grün - das ist übrigens auch der Grund für den Namensunterschied: Blau- und Rotkraut wachsen auf Böden mit unterschiedlichem pH-Wert.

Allgemeine Hinweise zum Experimentieren und Disclaimer beachten!

Einleitung

Ein pH-Indikator ist ein Farbstoff, der auf saure oder basische Lösungen mit einer Farbänderung reagiert. Ein bekanntes Beispiel aus dem Haushalt ist Blaukraut bzw. Blaukrautsaft. Dieser wechselt in Anwesenheit von Säuren seine Farbe nach Rot, erscheint im Neutralen Blau und in Anwesenheit von Laugen verfärbt er sich Grün bis Gelb. Somit erklärt sich auch der Unterschied zwischen Rotkraut und Blaukraut - es handelt sich hierbei um die selbe Pflanze, jedoch führt der pH-Wert des Bodens auf welchem sie wächst zu einer unterschiedlichen Farbe.

Schwierigkeitsgrad

Schülerversuch - einfach

Geräte

Blaukraut, Magnetrührer, Rührfisch, 400ml Becherglas, 5x 250ml Becherglas, Messer

Chemikalien

  • 30% Salzsäure

  • Zitronensäure

  • Natriumhydrogencarbonat

  • Natriumhydroxid

Durchführung

Ein Teil des Blaukrauts wird in kleine Stücke geschnitten, in das Becherglas gegeben und auf dem Magnetrührer mit dest. Wasser ausgekocht, bis im Wasser eine violette Färbung auftritt.

Nach dem Dekantieren kann der Extrakt nun dazu verwendet werden, pH-Werte von anderen Flüssigkeiten zu untersuchen.

Dazu werden in die 5x 250ml Bechergläser jeweils die gleiche Menge an Extrakt eingefüllt. Dann werden nacheinander verdünnte Lösungen von Salzsäure, Zitronensäure, Natron sowie Natriumhydroxid hinzugegeben.

Entsorgung

Im Abguss.

Erklärung

Bei pH-Werten < 3 liegt das im Blaukraut vorkommende Anthocyan Cyanidin als rotes Flavyliumkation vor. Zwischen pH-Werten von 5 und 7 liegt der Farbstoff als chinoide Anhydrobase vor und erscheint violett.  Im leicht alkalischen Mileu kommt es zu einer Delokalisierung der π-Elektronen über die drei Sechsringe und die Sauerstoffatome der Phenolat-Gruppe, was zu einer blauen Färbung führt. Bei pH-Werten ab 8 liegt Cyanidin als grünes Dianion vor, welches mit einem farblosen Chromenol-Anion konkurriert. Im stark alkalischen Mileu kommt es zur hydrolytischen Öffnung des Pyranringes und das Molekül wird zu einem gelben Chalkon-Anion umgewandelt.

Fotos

Video

Literatur

seilnacht.com

chids.de

Gefährdungsbeurteilung (Gestis-Stoffdatenbank)

Werbung

Diese Anzeige wird von unseren Werbepartnern geschaltet und hilft uns dabei, die Nutzung unserer Website für Sie weiterhin kostenlos zu halten. Durch das Anzeigen dieser Werbung unterstützen Sie direkt unsere Inhalte und ermöglichen es uns, die Kosten für den Betrieb unserer Website zu decken.

Weiterlesen
Show-Experimente Georg Edlinger & Sebastian Schwap Show-Experimente Georg Edlinger & Sebastian Schwap

Wasserstoffexplosion

Wasserstoff, das erste Element im Periodensystem, ist ca. 14 Mal leichter als Luft, bildet jedoch mit dieser explosionsfähige Gemische.

Auch wenn reine Wasserstoffballone eher verbrennen und nicht wie Gemische mit Luftsauerstoff explodieren oder gar analog zum Chlorknallgallgas schon bei Lichteinstrahlung detonieren, ist dieses Experiment doch sehr eindrucksvoll.

Allgemeine Hinweise zum Experimentieren und Disclaimer beachten!

Einleitung

Wasserstoff, das erste Element im Periodensystem und ist ca. 14-mal leichter als Luft. In Verbindung mit letzterer bildet Wasserstoff sogar explosionsfähige Gemische.

Auch wenn reine Wasserstoffballone eher verbrennen und nicht wie Gemische mit Luftsauerstoff explodieren oder gar analog zum Chlorknallgas schon bei Lichteinstrahlung detonieren, ist dieses Experiment doch sehr eindrucksvoll.

Schwierigkeitsgrad

Demonstrationsexperiment - einfach

Geräte

Stativ, Doppelmuffe, Klemme, Luftballon, Fernzünder/Stab mit Kerze

Chemikalien

  • Wasserstoff

Hinweise

Bei Zündung unbedingt größeren Abstand halten und Mund öffnen. Nicht im Abzug durchführen.

Durchführung

Ein Luftballon wird mit Wasserstoff gefüllt, verknotet und am oberen Ende eines Stativs befestigt. Nun wird der Ballon aus sicherer Entfernung mittels Fernzündung oder eines Langen Stabs gezündet.

Entsorgung

Im Hausmüll

Erklärung

2 H2 + O2 -> 2 H2O

Der Wasserstoff setzt sich gemeinsam mit dem Sauerstoff aus der Luft in einer stark exothermen Reaktion zu Wasser um.

Foto

vlcsnap-2020-05-13-21h24m20s229.png

Video

Literatur

seilnacht.com

Universität Göttingen

Gefährdungsbeurteilung (Gestis-Stoffdatenbank)

Werbung

Diese Anzeige wird von unseren Werbepartnern geschaltet und hilft uns dabei, die Nutzung unserer Website für Sie weiterhin kostenlos zu halten. Durch das Anzeigen dieser Werbung unterstützen Sie direkt unsere Inhalte und ermöglichen es uns, die Kosten für den Betrieb unserer Website zu decken.

Weiterlesen
Show-Experimente Georg Edlinger & Sebastian Schwap Show-Experimente Georg Edlinger & Sebastian Schwap

Fettexplosion

Fettbrände sind eine reale Gefahr in jeder Küche. Eigentlich sollte daher jeder Schüler die Möglichkeit bekommen, das richtige Löschen zu üben. Von einem Fettbrand geht in der Regel keine Gefahr aus – außer, wenn falsch reagiert wird! Im Ernstfall verhindert Adrenalin rationales Denken, die richtige Reaktion müsste also automatisiert werden. Leider besteht zu dieser Brandschutzübung meistens nicht genug Zeit - eine Demonstration muss hier wohl leider genügen.

Allgemeine Hinweise zum Experimentieren und Disclaimer beachten!

Einleitung

Fettbrände sind eine reale Gefahr in jeder Küche. Eigentlich sollte daher jeder Schüler die Möglichkeit bekommen, das richtige Löschen zu üben. Von einem Fettbrand geht in der Regel keine Gefahr aus – außer, wenn falsch reagiert wird! Im Ernstfall verhindert Adrenalin rationales Denken, die richtige Reaktion müsste also automatisiert werden. Leider besteht zu dieser Brandschutzübung meistens nicht genug Zeit - eine Demonstration muss hier wohl leider genügen.

Schwierigkeitsgrad

Demonstrationsexperiment - mittel

Geräte

Dreifuß, Tondreieck, Bunsenbrenner, Metallschälchen, Spritzflasche, Löschdecke, Speiseöl, Feuerzeug

Hinweise

CO2-Feuerlöscher und Löschdecke bereithalten.

Durchführung

Ein kleines Schälchen aus Metall (Glas oder Keramik darf wegen der Bruchgefahr nicht verwendet werden) wird mit < 10 mL (!) Öl befüllt und auf dem Dreifuß mit dem Brenner erhitzt. Das Öl beginnt weiß zu rauchen – diese Dämpfe werden mit dem Feuerzeug entzündet. Der Brenner wird entfernt und aus einigen Metern Abstand mit einer Spritzflasche, bis der Brand gelöscht ist, Wasser in das Feuer gespritzt.

Anmerkung

Manchmal geht der Brand nicht aus, es muss im Vorhinein für eine Möglichkeit gesorgt werden, in diesem Fall das Feuer richtig löschen zu können (z.B. durch eine Löschdecke).

Entsorgung

Kleine Reste Öl werden mit etwas Küchenrolle entfernt und diese im Restmüll entsorgt.

Erklärung

Das Öl heizt sich beim Verbrennen über 100°C – also dem Siedepunkt von Wasser – auf. Gelangt Wasser in das Feuer, verdampft es schlagartig und vergrößert sein Volumen um das Achtfache. Dabei wird viel Öl in die Luft geschleudert, dadurch kommt es mit mehr Sauerstoff in Kontakt, welcher die Verbrennung fördert.

Fotos

vlcsnap-2020-05-10-18h32m45s133.jpg
vlcsnap-2020-05-10-18h32m08s923.jpg

Video

Werbung

Diese Anzeige wird von unseren Werbepartnern geschaltet und hilft uns dabei, die Nutzung unserer Website für Sie weiterhin kostenlos zu halten. Durch das Anzeigen dieser Werbung unterstützen Sie direkt unsere Inhalte und ermöglichen es uns, die Kosten für den Betrieb unserer Website zu decken.

Weiterlesen
Show-Experimente, Allgemeine Chemie Georg Edlinger & Sebastian Schwap Show-Experimente, Allgemeine Chemie Georg Edlinger & Sebastian Schwap

Natrium in Wasser

Alkalimetalle bilden mit Wasser Alkalilaugen unter Wasserstofffreisetzung. Die Reaktivität nimmt dabei von Lithium bis Cäsium zu. Während sich Lithium bei Kontakt mit Wasser nicht entzündet, brennt Kalium sofort und Cäsium explodiert sogar. Richtig durchgeführt kann man dieses Verhalten der Alkalimetalle mit Natrium relativ ungefährlich – aber trotzdem eindrucksvoll – demonstrieren.

Allgemeine Hinweise zum Experimentieren und Disclaimer beachten!

Einleitung

Alkalimetalle bilden mit Wasser Alkalilaugen unter Wasserstofffreisetzung. Die Reaktivität nimmt dabei von Lithium bis Cäsium zu. Während sich Lithium bei Kontakt mit Wasser nicht entzündet, brennt Kalium sofort und Cäsium explodiert sogar. Richtig durchgeführt kann mit diesem Experiment unserer Reihe Alkalimetalle in Wasser das Verhalten von Natrium relativ ungefährlich – aber trotzdem eindrucksvoll – demonstriert werden.

Schwierigkeitsgrad

Demonstrationsexperiment - mittel

Geräte

(Kunststoff-) Wanne, Filterpapier, Pinzette, Messer

Chemikalien

  • Natrium

  • 0,1% Phenolphthalein-Lsg. (ethanolisch)

Durchführung

Die Wanne wird zu dreiviertel Wasser gefüllt und ein Filterpapier in die Mitte der Wanne auf die Wasseroberfläche gelegt. Nun wird das ca. erbsengroße Stück Natrium – welches vorher mit dem Messer entkrustet und mit Küchenrolle von der Schutzflüssigkeit befreit wurde - vorsichtig auf das Filterpapier gelegt. Nach einer kurzen Induktionsperiode brennt das Natrium ab und explodiert am Ende.

Das Wasser wird nach der Reaktion mit ein paar Tropfen Phenolphthalein-Lösung versetzt – ein Farbumschlag ist zu beobachten.

Anmerkung

Der Versuch muss unbedingt abseits von brennbaren Gegenständen durchgeführt werden!

Entsorgung

Die Natronlauge wird neutralisiert und kann im Abguss entsorgt werden.

Alle Geräte und Papiere werden mit Wasser behandelt, um eventuell kleine anhaftende Natriumstückchen zu entfernen.

Größere Mengen Natrium werden zuerst mit Isopropanol und dann vorsichtig mit Wasser versetzt. Die Lösung kommt neutral in den Ausguss.

Erklärung

Wenn Alkalimetalle wie Natrium mit Wasser in Kontakt kommen, läuft eine heftige exotherme Reaktion unter Wasserstofffreisetzung ab.

2Na + 2 H2O -> 2 NaOH + H2

Durch das Filterpapier wird das Natrium am gleichen Ort fixiert. Der entstehende Wasserstoff verdünnt sich daher nicht, erreicht die untere Explosionsgrenze und entzündet sich.

Das entstandene Natriumhydroxid löst sich im Wasser und bildet so eine schwache Natronlauge, darum färbt sich Phenolphthalein violett.

Fotos

vlcsnap-2020-05-08-19h48m56s500.jpg

Video

Literatur

seilnacht.com

chemiezauber.de

uni-bremen.de

Gefährdungsbeurteilung (Gestis-Stoffdatenbank und Carl Roth)

Werbung

Diese Anzeige wird von unseren Werbepartnern geschaltet und hilft uns dabei, die Nutzung unserer Website für Sie weiterhin kostenlos zu halten. Durch das Anzeigen dieser Werbung unterstützen Sie direkt unsere Inhalte und ermöglichen es uns, die Kosten für den Betrieb unserer Website zu decken.

Weiterlesen
Chemie im Alltag Georg Edlinger & Sebastian Schwap Chemie im Alltag Georg Edlinger & Sebastian Schwap

Papierchromatografie von Filzstiftfarbe

Die Chromatographie (v. chroma griechisch = Farbe & graphein griechisch = schreiben) ist ein genaues und einfaches chemisches Untersuchungsverfahren. Mit ihr lassen sich Reinstoffe (nur aus einem Stoff bestehend) oder Stoffgemische (aus mehreren Stoffen bestehend) auf Verunreinigungen untersuchen. Weiter kann man präparativ Stoffe voneinander trennen.

Unter Jüngeren sind Filzstifte sehr beliebte Malstifte. Mit dem hier angewandten Versuch einer Papierchromatographie kann sehr eindrucksvoll gezeigt werden, dass beispielsweise Schwarz nicht zu den Grundfarben der Farbenmischung gehört und leicht in seine Bestandteile (Mischfarben) aufgetrennt werden kann.

Allgemeine Hinweise zum Experimentieren und Disclaimer beachten!

Einleitung

Die Chromatographie (v. chroma griechisch = Farbe & graphein griechisch = schreiben) ist ein genaues und einfaches chemisches Untersuchungsverfahren. Mit ihr lassen sich Reinstoffe (nur aus einem Stoff bestehend) oder Stoffgemische (aus mehreren Stoffen bestehend) auf Verunreinigungen untersuchen. Weiter kann man präparativ Stoffe voneinander trennen.

Unter Jüngeren sind Filzstifte sehr beliebte Malstifte. Mit dem hier angewandten Versuch einer Papierchromatographie kann sehr eindrucksvoll gezeigt werden, dass beispielsweise Schwarz nicht zu den Grundfarben der Farbenmischung gehört und leicht in seine Bestandteile (Mischfarben) aufgetrennt werden kann.

Schwierigkeitsgrad

Experiment für zu Hause - einfach

Geräte

Filterpapier (weißes Kaffeefilterpapier/Löschpapier), Glasstab, Becherglas mit Wasser (Gefäß), Bunte (wasserlösliche!) Filzstifte (am besten funktionieren: Braun & Schwarz), Bleistift, Geodreieck

Durchführung

Aus dem Filterpapier wird ein länglicher Streifen ausgeschnitten, der in das Glas passt. Dann wird mit Hilfe des Geodreiecks und dem Bleistift eine gerade Linie ca. 1 cm über dem unteren Ende gezogen.

Mit jedem Filzstift, der analysiert werden soll, wird ein Punkt auf diese Linie gemacht – wobei mindestens 1 cm zum Rand sowie zu den anderen Punkten einzuhalten sind.

Das Filterpapier wird am oberen Ende umgeknickt und über den Glasstab gelegt. Das Becherglas wird so weit mit Wasser gefüllt, dass das Papier gerade noch ins Wasser eintaucht.

Das Papier wird ins Wasser gehängt. Es lässt sich beobachten, wie das Wasser am Filterpapier hochsteigt und auch über die Farbpunkte zieht. Das Filterpapier wird erst wieder aus dem Glas gezogen, wenn die „Laufmittelfont“ (Linie des steigenden Wassers) knapp unter dem oberen Ende des Filterpapiers ist.

Anmerkung

Die bunten Tupfer trennen sich in verschiedene bunte Farben auf. Je nach Fabrikat des Filzstifts entsteht ein unterschiedliches Farbmuster.

Entsorgung

Filterpapier im Hausmüll, Wasser im Abfluss

Erklärung

In der Chromatographie werden unterschiedliche Substanzen in der so genannten mobilen Phase (=Laufmittel) auf einer stationären Phase (= Filterpapier oä.) befördert. Aufgrund der Wechselwirkungen zwischen der Probe, der stationären Phase und der mobilen Phase werden einzelne Substanzen unterschiedlich schnell weitertransportiert und somit voneinander getrennt.

Die Farben in den meisten Filzstiften, insbesondere der Dunklen, werden aus unterschiedlichen Farben zusammengemischt. Die verschiedenen Farbanteile lösen sich zwar alle im Wasser, sie werden aber vom Filterpapier unterschiedlich stark „festgehalten“. Wenn das Wasser das Papier „hinaufkriecht“, benetzt es auch die Farbpunkte.

Das Ganze lässt sich mit einem reißenden Fluss (=Lösungsmittelfront) vergleichen. Dieser kann einiges an Treibgut (=Farbpartikel) mit sich führen. Die Geschwindigkeit, mit der das Treibgut weiterbewegt wird, hängt aber von der Art des Treibguts (Sandkörner werden schneller als Kieselsteine transportiert), von der Beschaffenheit des Flussbetts (raue Oberflächen erhöhen die Reibung des Treibguts und verringern somit die Geschwindigkeit des Abtransports) sowie von der Strömungsgeschwindigkeit ab.

Die Chromatographie wird z.B. in Forschungslaboren genutzt. Denn wenn ein neuer Stoff produziert wird, entstehen bei der chemischen Reaktion noch andere Substanzen. Chromatographische Methoden können dabei helfen, den gewünschten Stoff von den ungewünschten „Nebenprodukten“ abzutrennen.

Foto

IMG_8766.jpg

Video

Werbung

Diese Anzeige wird von unseren Werbepartnern geschaltet und hilft uns dabei, die Nutzung unserer Website für Sie weiterhin kostenlos zu halten. Durch das Anzeigen dieser Werbung unterstützen Sie direkt unsere Inhalte und ermöglichen es uns, die Kosten für den Betrieb unserer Website zu decken.

Weiterlesen